Ja, es gibt Dinge, aus denen man Lehrgeld zahlen muß.. Die Erfahrung habe ich nun schon in der kurzen Zeit erfahren und muß die Sache erstmal rechtlich abklären, bevor ich sie hier veröffentliche. Ich hoffe, daß das anderen dann nicht passiert, wenn man sich diese Geschichte ein wenig zu Gemüte führt und abspeichert..
Hier hab ich schon mal ein paar Links platziert, damit man eine Ahnung bekommt, was man für Erfahrungen macht als „Anfänger-Selbständiger“ – ich lasse aber in meinem Bericht den Firmennamen vorerst raus. Nur soviel – die Verbraucherzentrale ist informiert und der Rechtsanwalt beschäftigt sich auch mit der Sache. Auch wenn ich nicht rauskomme aus der Angelegenheit, ich möchte das anderen ersparen und Tipps geben, wie sie es vermeiden, in ihrer Gutgläubigkeit ausgenutzt zu werden.
Und nun meine Schilderung:
Am 24.11.2008 betrat um ca. 16 Uhr ein Herr die seit Juli08 bestehende Physiotherapiepraxis, in der ich u. a. seit August08 als Freier Mitarbeiter (Kleinunternehmer) arbeite. Er stellte sich als Herr G. vor, der im Auftrag des Tierparks nach Sponsoren für 2 aufzustellende Schautafeln suchte. Ich verstand das, als wäre er Angestellter des Tierparkvereins und suchte eben nach Möglichkeiten, dem Tierpark finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Mit diesem Hintergrund ließ ich mir erklären, worum es denn ging. Er zeigte die Vorlage dieser Tafel und wo möglicherweise mein Sponsorfeld als zusätzliche Werbung für mich erscheinen könnte. Ich müßte mich aber schnell entscheiden, weil nicht mehr viele Flächen frei wären. Die Tafeln sollten ca. im März stehen, der Vertrag würde für 3 Jahre laufen und mich pro Jahr 270.- € kosten. Es würde in 2 Beträgen ganz bequem von meinem Konto abgebucht, eine Rate noch 2008, die 2. dann 2009. Er wies mich darauf hin, daß sich der Vertrag bei nicht-rechtzeitiger Kündigung um weitere 3 Jahre automatisch verlängern würde. Da ich noch kein eigenes Logo hatte, gab er mir 10 Tage Zeit und würde dieses in der Mittagspause abholen. Ich unterschrieb den Zettel, weil ich aufgrund der Therapiezeiten und wartender Patienten weiterarbeiten mußte. 2 Patienten und die Rezeptionsangestellte hatten das Gespräch mitbekommen und die Praxisinhaberin ließ sich dann auch schnell noch auf diese Sache ein, bevor sie ihre nächste Patientin aufrief.
Wir hörten natürlich in den nächsten Tagen und Wochen nichts von Herrn G., erst am 16.01.2009 tauchte er plötzlich auf und erinnerte an die Abholung der Vorlagen – in 3 Tagen käme er in der Mittagspause deswegen vorbei, es müßte jetzt alles fertig gemacht werden. Ich fragte ihn in seiner Stellung als Tierparkangestellten (was ja so nicht stimmte), ob ich diesen Vertrag nicht in eine Tierpatenschaft umwandeln könne. Er verneinte und ließ mich aber in dem Glauben, er wäre für den Tierpark tätig. Er erschien NICHT in der besagten Mittagspause, sondern am nächsten Tag und schien sehr in Eile zu sein. Er nahm die CD mit der Vorlage mit und wurde plötzlich von einem Patienten erkannt, der aber nicht mehr genau wußte, woher. Nun hatte es Herr G. noch eiliger und beeilte sich noch mehr. Als er gerade die Tür schloß, schien es dem Herrn eingefallen zu sein und er meinte nur, wir hätten hoffentlich mit ihm keine Geschäfte gemacht, der hätte doch was mit zwielichtigem Werbekram zu tun.
Am 23.01.2009 leerte ich meinen Briefkasten aus und fand die Rechnung der Werbefirma dabei, die auf den 30.12.2008 ausgestellt war und über einen Betrag von 540,26 € als erste Rate von 2. Nun schaute ich mir auf dem unterschriebenen Papier noch mal an, was alles in die Rechnung einging und mir nicht gesagt wurde – ich hatte mir auch keine Zeit genommen, das genau anzusehen. Geschweige denn von den AGBs, die ich mir jetzt mal genau durchlies – in Minischrift auf der Rückseite des Zettels. Also nix mit 270.- € pro Jahr – das waren nur die Grundsätze ohne MWSt. und Zusatzleistungen incl. MWSt.. Weiterhin fand ich eine interessante Bermerkung am Ende der Rechnung: Datum der Leistungserbringung: 30.12.2008. Also bisher ist keine Leistung erbracht worden – mein Logo wurde ja erst Mitte Januar abgeholt und der Herr vom Tierpark sagte mir beim Telefonat, die Schautafeln sollten angeblich in ca. 5 Wochen stehen. Also ist noch gar keine Leistung erbracht worden und ich hab trotzdem dafür bezahlt – der Betrag war nämlich bei Eintreffen der Rechnung schon abgebucht.
Am 27.01.2009 versuchte ich im Tierpark anzurufen, um ich von der wirklichen Planung der Schautafeln zu überzeugen, erreichte aber niemanden.
Ich erhielt am 28.01.2009 einen Korrekturabzug von der in Weißwasser ansässigen Werbefirma, den ich so schnell wie möglich bei Bedarf verändern lassen sollte. Als ich erstaunt nachfragte, ob sie mit der anderen Werbefirma zu tun hätten, verneinte der Firmeninhaber. Er handele aber auf Bitte von Herrn G., näheres gab er mir aber nicht raus.
Am 30.01.2009 gegen 14 Uhr erreichte ich per Handy Herrn H. und sprach mit ihm über die Sache. Er erzählte mir, der Vertrag wurde ruhend vor etwa 2 Jahren geschlossen. Herr G. tauchte dann im November letzten Jahres auf und erklärte den Vertrag für nun-aktiviert. Der Tierpark wollte zu diesem Zeitpunkt eigentlich davon zurücktreten und die Schautafeln nicht mehr haben, aber es wäre nicht mehr möglich, das rückgängig zu machen. Auf mein Bitten hin sucht er noch mal den Vertrag heraus und wird mir beim nächsten Anruf genaueres dazu sagen. Ich erzählte ihm, daß wir den Vertrag auch nur in dem guten Glauben abgeschlossen hätten, dem Tierpark etwas gutes zu tun und von meiner Bitte an Herrn G., die Sache in eine Tierpatenschaft umzuwandeln. Da erklärte mir Herr H., daß diese über den Tierpark liefe und nicht über diese Werbefirma, für die Herr G. offensichtlich tätig war. Ich setzte mich daraufhin an den PC und verfaßte den sofortigen Widerruf für die Kontoeinzugserlaubnis, die ich noch am selben Tag um 17.15 Uhr als Einschreiben mit Rückschein versendete. Weiterhin forschte ich im Internet nach Informationen über die Werbefirma und fand Berichte, ähnlich meinem Problem, über ärgerliche andere Kunden dieser Firma, die in den alten Bundesländern ansässig war. Als ich die Adresse der Zweigstelle, die auf meinem von mir unterschriebenen Papier suchte, zeigte sich keine Firmenadresse. Ich gab die Firma mit aufgeführtem Ort im Telefonbuch ein und selbst dort ergab sich eine andere Adresse der Zweigstelle als auf dem „Vertrag“. Die Rechnung war übrigens auf den Hauptsitz der Firma in den alten Bundesländern ausgeschrieben. Über die 0180-Nummer auf dem Vertrag habe ich noch niemanden erreicht.
Die weiteren Schilderungen hab ich dummerweise in den Hauptblog geschrieben.. Mal sehen, ob ich alles mal rübergezogen bekomme..